Die Bundesprogramme im Überblick
Die Bundesprogramme des Familienministeriums im Bereich der Kindertagesbetreuung sind zentraler Bestandteil einer nachhaltigen Qualitätsentwicklung in der frühen Bildung. Die KiTa-Plattform: Informieren · Weiterbilden · Vernetzen dient dazu, die gewonnenen Erkenntnisse aus diesen Programmen allen Fachkräften und Interessierten zugänglich zu machen.
ESF Plus-Programm „Integrationskurs mit Kind Plus: Perspektive durch Qualifizierung“
Mit dem neuen ESF Plus-Programm „Integrationskurs mit Kind Plus: Perspektive durch Qualifizierung“ hat das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) in Kooperation mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und mit Unterstützung durch den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) die integrationskursbegleitende Kinderbeaufsichtigung weiterentwickelt.
Mit dem Programm wird das Ziel verfolgt, Eltern mit Kindern, die noch keine reguläre Kindertagesbetreuung nutzen können und die noch nicht schulpflichtig sind, die Teilnahme am Integrationskurs zu ermöglichen und damit deren Integration zu befördern.
Durch das Brückenangebot der integrationskursbegleitenden Kinderbeaufsichtigung wird der Übergang der Kinder und der Familien in ein reguläres Angebot der Kindertagesbetreuung im frühkindlichen Bildungssystem vorbereitet. Durch den Einsatz, die Qualifizierung und die Fortbildung von Kinderbeaufsichtigungspersonen können potenzielle Fachkräfte gewonnen und diesen Personen eine Perspektive für eine Tätigkeit in der Kindertagespflege aufgezeigt werden.
Zu diesem Zweck stellen BMFSFJ und BMI auf der Kita-Plattform kostenfreie Fortbildungsmodule zur Verfügung. Weitere Informationen zum Programm sind unter www.fruehe-chancen.de/intmikiplus und unter www.esfplus.de/intmikiplus zu finden.

Gesamtstrategie „Fachkräfte in Kitas und Ganztag“
Die Gewinnung und Bindung qualifizierter Fachkräfte ist ein zentraler Bestandteil der Qualitätsentwicklung und -sicherung im frühkindlichen Bildungsbereich. Die Gesamtstrategie Fachkräfte in Kitas und Ganztag des BMFSFJ, welche von Februar 2023 bis Mai 2024 umgesetzt wurde, erfüllte das Vorhaben des Koalitionsvertrags 2021–2025, gemeinsam mit den Ländern und weiteren relevanten Akteurinnen und Akteuren eine Gesamtstrategie zur Fachkräftesicherung zu entwickeln. Die Gesamtstrategie soll dazu beitragen, dem Fachkräftemangel bundesweit zu begegnen.
Da dem Fachkräftemangel in Kita und Ganztag nur in gemeinsamer Anstrengung begegnet werden kann, kamen Akteurinnen und Akteure aus Bund, Ländern, Kommunalen Spitzenverbänden, Sozialpartnern, Fachverbänden, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammen. Im Rahmen eines regelmäßig stattfindenden Expertendialogs bereiteten die beteiligten Akteurinnen und Akteure gemeinsam Themen und Empfehlungen für die direkt im Anschluss tagende AG aus Bund und Ländern vor. Dieser Prozess verfolgte das Ziel, ein gegenseitiges Lernen zu ermöglichen und sich über gelingende Ansätze und Erfahrungen auszutauschen, um mit der Gesamtstrategie eine Grundlage für langfristiges Handeln zu schaffen. Die AG formulierte in einem Empfehlungspapier anhand der Ergebnisse des Expertendialogs insgesamt 46 Empfehlungen in den Handlungsfeldern Berufliche Orientierung, Attraktive Aus- und Weiterbildung, Potenziale zusätzlicher Gruppen sowie Arbeits- und Rahmenbedingungen. Diese wurden öffentlichkeitswirksam im Mai 2024 vorgestellt.

Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“
Mit dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ förderte das BMFSFJ von 2016 bis Mitte 2023 die sprachliche Bildung als Teil der Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung. Das Bundesprogramm richtete sich vorwiegend an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit sprachlichem Förderbedarf besucht werden. Dabei baute es auf den erfolgreichen Ansätzen des Programms „Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ (2011–2015) auf und erweiterte diese.
Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ verband drei inhaltliche Schwerpunkte: alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Familien. Ab 2020 legte das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ außerdem einen Fokus auf den Einsatz digitaler Medien und die Integration medienpädagogischer Fragestellungen in die sprachliche Bildung.
Für jede „Sprach-Kita“ stellte das Programm eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung. Diese zusätzlichen Fachkräfte wurden im Verbund von einer externen Fachberatung begleitet. Bundesweit war etwa jede 8. Kita eine „Sprach-Kita“. Somit haben mehr als 500.000 Kinder und ihre Familien vom Bundesprogramm profitiert. Nach dem Ende des Bundesprogramms zum 30. Juni 2023 gingen die Sprach-Kitas in die Verantwortung der Bundesländer über.
Das abgeschlossene Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ hat als bisher größtes Bundesprogramm des Familienministeriums zentrale Impulse für die Qualitätsentwicklung im Bereich frühkindliche Bildung geliefert, weshalb ein Teil der Inhalte der KiTa-Plattform die Handlungsfelder der „Sprach-Kitas“ direkt aufgreift.
Wertvolle Qualifizierungs- und Begleitmaterialien aus dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ finden sie unter Themen.
